EXKLUSIV Im Altenbekener Briefpannen-Skandal muss sich die ehemalige Kassenleiterin der Eggegemeinde bald auch strafrechtlich verantworten. Wie Radio Hochstift exklusiv erfahren hat, klagt die Staatsanwaltschaft die 54-Jährige wegen Untreue durch Unterlassen an.
Es geht in dem Fall um jahrelang unbearbeitete Forderungen der Gemeinde Altenbeken. Die Anklage fasst die Vorwürfe in zwei Bereiche zusammen: Zum einen soll die Beschuldigte mehr als 11.000 Gemeinde-Rechnungen an Bürger liegen gelassen haben. Dabei ging es zum Beispiel um Müllgebühren oder Gewerbesteuern. Der Gesamtschaden lag laut Staatsanwaltschaft bei mehr als 900.000 Euro.
Außerdem listet die Anklage rund 20 nicht weitergeleitete Schreiben wie GEZ-Mahnungen in der Gesamthöhe von 44.000 Euro auf. Die 54-Jährige bestreitet eine Verantwortung.
Davon unabhängig läuft noch die Schadenersatzklage der Gemeinde Altenbeken. Sie war in der ersten Instanz gescheitert.